BottleTank No.2 – Der geilste Gin Deutschlands
Gin aus Deutschland ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Grund genug für die Effilee und uns Sternefresser einige der besten Sommeliers, Bartender, Brenner und Journalisten des Landes zusammenzuholen, um den geilsten deutschen Gin zu küren.
Doch wie vorgehen? Wir haben uns entschlossen, von althergebrachten Punkte- und Bewertungssystemen abzuweichen und stattdessen den direkten Wettbewerb entscheiden zu lassen. Der Gedanke dahinter: ob ein Getränk nun siebzehneinhalb oder achtzehn Punkte verdient hat, ist auch für Experten oft nur schwer zu sagen – Geschmackssache ist es sowieso. Wenn man aber zwei Gläser vor sich stehen hat, ist es recht einfach zu sagen, welches Getränk einem besser gefällt.
Der BottleTank Gin fand also erstmals im Turniermodus statt. Sechzehn Kundige entscheiden sich jeweils für einen Gin, den sie selbst für den besten halten. Und dann wird – wie bei der WM – Runde für Runde im KO-System ausgetragen. Jeweils zwei Gläser nebeneinander, alle probieren, dann wird abgestimmt. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Verkostet wird selbstverständlich ohne Filler, also ohne Tonic oder ähnliches.
Bei einem Glas Champagne Gosset Celebris 1998 wurde zunächst der Modus besprochen und anschließend recht lebhaft über die Kriterien diskutiert, die einen guten Gin ausmachen. Das ist deshalb wichtig, weil die Brenner große Freiheit bei der Produktion des Gins genießen, insbesondere bei der Auswahl der Botanicals, das sind die pflanzlichen Stoffe, die für die Aromenvielfalt sorgen. Einigkeit herrschte jedenfalls darüber, dass ein Gin nach Wachholder schmecken sollte, schließlich gelten die Juniper Berries, wie sie auf englisch heißen, als Namensgeber des Getränks.
Alle Gins wurden in Gläsern von Zwiesel Kristallglas verkostet.
Hier die Vorstellung der Gins durch die Jurymitglieder in zwei Videos:
Ginvorstellungen, Teil 1
Die Auswahl der Gins, die ins Rennen geschickt wurden, lag bei den einzelnen Jurymitgliedern. Jeder war aufgefordert, den Gin mitzubringen, den er fü be- sonders chancenreich hielt (Bezugsadressen durch Anklicken der Gins).
- The Duke – Arne Wegscheider (Bar im Renaissance Hotel)
- Coxx – Sebastian Bordthäuser (Sommelier)
- Windspiel – Boris Maskow (Sparkling-Online.com)
- Ferdinand's Saar Dry Gin – Torben Bornhöft (Trinklaune.de)
- Sünner Gin – Constanze Lay (Trific Bar)
- Gin Sul – Paul Brusdeilins (Gin Sul)
- Feel Gin – Oliver Steffens (Ginthusiast)
- Granit Gin – Nilx Wrage (Mixology)
Ginvorstellung, Teil 2
(Bezugsadressen durch Anklicken des Gins)
- Monkeys 47 – Vijay Sapre (Effilee)
- North Sea Gin – Marcel Baumann (Barwerk)
- Eversbusch Doppel-Wachholder – Billy Wagner (Nobelhart & Schmutzig)
- Gin Sieben – Jörg Meyer (Bar Le Lion)
- Skin Gin – Markus Ernst (Marcier & Camier)
- Berliner Brandstifter – Gerhard Retter (Cordobar)
- Hoos Gin – Florian Voss (Savvy)
- Elephant Gin – Marco Franzelin (Restaurant Vendôme)
Die Paarungen der ersten Runde wurden von uns ausgelost. Die Jurymitglieder verkosteten doppelt-blind, das heißt, ohne zu wissen, welche Gins überhaupt im Rennen sind und somit, welche gegeneinander antraten. Die Abstimmungsergebnisse waren nie einstimmig, aber immer eindeutig.
Hier der Trailer zum zweiten BottleTank mit dem Gewinner des Turniers:
And the winner is...
...Gin Sul aus Hamburg-Altona, der sich im Finale gegen den Granit aus Bayern behaupten konnte. Dass sich nun ausgerechnet der Gin Sul von Brenner Paul Brusdeilins am Ende durchsetzen konnte ist kein Zufall, sondern hochverdient. Boris Maskows Notiz aus der ersten Runde ist deutlich: "Hier gab es ausgeprägten Wacholdergeschmack zu kosten, die Süße war leicht und fein, der Gin von eleganter Überlegenheit. Mit Luft kam ein sehr sauberes Mundgefühl dazu, das erst gegen Ende leicht kernseifig, aber nicht unangenehm wurde." Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Jetzt sind wir auf den dritten BottleTank zum Thema Champagner gespannt – den Bubbletank, der im November stattfinden wird...
Dank an Vijay Sapre und die Effilee für die tolle Zusammenarbeit!